Die strahlende Auferstehung Christi. Ostern

Die strahlende Auferstehung Christi. Ostern

 CHRISTUS IST AUFERSTANDEN!!!!!

Unter allen christlichen Festen ist Ostern das höchste, freudigste und feierlichste Ereignis, das Fest der Feste und die Feierlichkeit der Feierlichkeiten. An diesem Tag wird der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus nach seinem Tod am Kreuz gedacht. Der Sohn Gottes hat sich freiwillig den schrecklichen Qualen und dem Tod am Kreuz unterzogen, um die Sünden der gesamten Menschheit, angefangen von der Erbsünde Adams und Evas, zu sühnen, damit er den Menschen durch seine Auferstehung den Weg vom Tod zum Ewigen Leben eröffnen kann.
Mit der Auferstehung Christi, der Mensch und Gott zugleich ist, wurde das gott-menschliche Heilswerk, die Neuschöpfung des Menschen, vollendet. Die Auferstehung wurde zum Zeugnis, dass Jesus Christus der wahre Gott, Erlöser und Retter ist. Die Auferstehung Christi ist die Manifestation der Allmacht Gottes: Nach seinem Tod stieg Christus in die Hölle hinab und besiegte den Tod. Drei Tage nach seinem Tod ist er wieder auferstanden und hat mit sich selbst Adam auferweckt und das ganze Menschengeschlecht aus den Fesseln der Hölle gerettet. Christus heiligte, segnete und bestätigte die allgemeine Auferstehung aller Menschen, die am Tag der allgemeinen Auferstehung von der Erde auferstehen werden ….
Die Auferstehung des Herrn vollendet den Sieg über die Sünde und ihre Folge, den Tod. Denn die Menschen wurden von Gott unsterblich geschaffen und sind erst durch ihre Sünde tot geworden. Und nun, durch das Sühneopfer Christi, ist der Tod überwunden!
. Christus ist von den Toten auferstanden und hat den Tod besiegt. Aber auch nach seiner Auferstehung verschleppt der Tod vorübergehend weiter seine Opfer. Aber er schmilzt nur das Gefäß unserer Seele – den Körper – ein, um ihn am Tag der allgemeinen Auferstehung in einer geistig erneuerten Form neu zu schaffen. Unsere Verwesung im Tod ist der Weg zur Unverweslichkeit.
Jesus Christus ist, wie von den Propheten und dem Erlöser selbst vorhergesagt, am dritten Tag nach seiner Kreuzigung am Kreuz, seinem Tod und seinem Begräbnis auferstanden. Am frühen Morgen des ersten Tages der Woche nach dem Sabbat gab es ein großes Erdbeben, und ein Engel Gottes stieg vom Himmel herab und wälzte den Stein vom Eingang des Grabes (wie die Höhlen in Judäa genannt wurden, in denen die Toten bestattet wurden) weg. Die jüdischen Wächter, die am Grab gestanden hatten, erschraken und fielen zu Boden. Bald darauf, als es noch dunkel war, kamen die Frauen, die Myrrhe trugen, zum Grab Jesu und brachten Weihrauch, um seinen Leichnam zu salben, wie es der Brauch war. Was sahen sie? Einen weggerollten Stein, einen offenen Sarg und zwei Engel, die zu den erschrockenen Frauen sagten: “Warum sucht ihr den Lebendigen unter den Toten? Er ist nicht hier, sondern auferstanden. Denkt daran, was er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war, dass der Menschensohn in die Hände der Sünder überantwortet und gekreuzigt werden muss und am dritten Tag auferstehen wird” (Lukasevangelium, Kapitel 24, Verse 5-7).
Am selben Morgen erschien Jesus Maria Magdalena und den anderen Frauen, die Myrrhe trugen. Am Nachmittag erschien der Auferstandene auch Petrus, dann zwei anderen Jüngern, die auf dem Weg zum Dorf Emmaus waren, und schließlich allen Aposteln. Vierzig Tage lang erschien der Herr nach seiner Himmelfahrt den Jüngern, erklärte ihnen die Heilige Schrift, versprach ihnen seine Hilfe und befahl ihnen, seine Lehre in der ganzen Welt zu verkünden.
Die Auferstehung Christi gibt uns die Hoffnung, dass, wenn wir der Lehre Christi folgen, seine Gebote befolgen und an Christus glauben, der die Sünden aller Menschen weggenommen hat, auch wir auferstehen und das ewige Leben erhalten werden.

 

 

Osterbotschaft
des Erzbischofs von Rusa TICHON,
Leiters der Diözese von Berlin und Deutschland
an den Klerus, die Mönche und Nonnen und die Laien
der Diözese von Berlin und Deutschland
der Russischen Orthodoxen Kirche

Geliebte Väter,
ehrwürdige Mönche und Nonnen, liebe Väter und Schwestern!

CHRISTUS IST AUFERSTANDEN!

Ich beglückwünsche euch alle zum Fest des Heiligen Pascha. Nach einer freudlosen Nacht der Sünde, die Jahrhunderte andauerte, erstrahlte aus dem Grabe die Sonne der Gerechtigkeit – Christus. Die ganze Welt, die sichtbare und die unsichtbare, die ganze Schöpfung Gottes verherrlicht den von den Toten auferstandenen Herrn. Errungen ist der Sieg des Lebens über den Tod, und wir können unsere Freude nicht zurückhalten. In den Worten des Ostergrußes: „Christus ist auferstanden! Wahrhaftig auferstanden!“, die heute in der ganzen Welt, vom Aufgang der Sonne bis zum Untergang, zu hören sind, ist eingeschlossen das Siegeslied, die Offenbarung des Mysteriums und der Aufruf zur Freude. Wie könnten wir uns nicht freuen, wenn Christus, der Urheber unseres Lebens, von den Toten erstanden ist? Wie könnten wir nicht den Erlöser Gott preisen, wenn Er uns von sündiger Gefangenschaft und ewigen Tod befreit, uns vom schrecklichsten Feind, dem Teufel, errettet und uns den Eingang zum himmlischen Vaterland geöffnet hat? Diese Freude ist wirklich mit nichts zu vergleichen. Das Pascha wird nun für immer bei uns sein.

Der Weg zur Auferstehung Christi begann im Paradies (Gen 3:15) und endete am Kreuz. Die Heilige Kirche führte uns nach und nach zu dieser Feier auf den Stufen des geheiligten Gedenkens. Vor unseren geistlichen Augen zogen die Ereignisse der Passionswoche vorüber, standen der Schrecken der Erniedrigung und der Kreuzigung des Erlösers. Wir haben mit Christus gelitten, der um unseretwillen gekreuzigt wurde, wir stiegen mit Ihm hinab in die Finsternis des Grabes. Nach untröstlichem Kummer und Klagen strahlte uns auf die leuchtende Nacht der Auferstehung. Christus stieg in den Hades hinab, schlug den Teufel und tötete durch Seinen Tod den Tod. Er rief heraus aus dem Hades die Gerechten, die auf Sein Kommen warteten, entstieg dem Grab und öffnete die Pforten des Himmelreichs für die, welche an Ihn glauben. Indem der Herr das Werk der Erlösung des Menschen vollbracht hat, schenkte Er uns das ewige Leben.

In aller Klarheit hat sich erfüllt, was im Gesetz, bei den Propheten, in den Psalmen über Jesus Christus geschrieben steht und was Er selbst sagte, nämlich, dass Er nach Leiden und Tod am dritten Tag von den Toten auferstehen wird (Mt 16:21; 17:22-23; 28:6-7; Mk 10:33-34; Lk 24:6-7; 14-35; 44-46; 1 Kor 15:3-4). Als die myrrhentragenden Frauen und die Apostel den auferstandenen Herrn mit eigenen Augen sahen, bezeugten sie mit großer Freude der Welt, dass Christus wahrhaft von den Toten auferstanden ist. Ihre Frohbotschaft ist durch die Jahrhunderte gegangen, hat den Glauben bekräftigt und den wahren Sinn des menschlichen Lebens offenbart. Die Auferstehung Christi ist die Wahrheit und der Eckstein des Glaubens. „Wenn Christus nicht auferstanden ist“, sagt der Apostel, „dann ist unsere Predigt vergeblich, und euer Glaube ist auch vergeblich“ (1 Kor 15:14). Durch Seine Auferstehung bezeugte der Herr, dass Er der wahre Gott und Erlöser ist. „Vor dem Tod Christi war der Tod für das Menschengeschlecht schrecklich“, sagt der Hieromärtyrer Ilarion, „aber nach der Auferstehung Christi wurde der Mensch schrecklich für den Tod, weil einer von uns den Tod besiegte, nicht im Grab blieb und die Verwesung nicht sah. Christus ist auferstanden! Ich weiß jetzt, dass meine Rettung wirklich vollbracht ist. Ich weiß, dass Gott tatsächlich auf Erden erschienen ist.“

Der auferstandene Christus kommt in lichtstrahlender Majestät zu uns. Was möchte, was erwartet Er von uns? Hören wir auf die Worte des Herrn: „Liebt einander, wie Ich euch geliebt habe“ (Joh 15:12). In der Liebe liegt der Sinn des christlichen Lebens und in der Erfüllung des Willens Gottes – Heil und ewiges Leben. „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt“ (Joh 14:21), sagt der Herr. Wir müssen lernen, den Herrn und unsere Nächsten zu lieben und uns in unserem Leben vom Evangelium leiten zu lassen. „Liebe inständig den auferstandenen Herrn, von deinem ganzen Herzen, mach sein Evangelium nicht nur zur wichtigsten, sondern zur einzigen Ausrichtung deiner Gedanken und Gefühle, zum Quell aller Wünsche und Hoffnungen, zur Richtschnur des ganzen Lebens“, sagt der heilige Johannes Chrysostomos, „dann wird der Herr Selbst dich lieben, zu dir kommen und eine Wohnstatt bei dir errichten; dann wird dein Herz erfüllt werden von Frieden, Freude und Seligkeit …, dann wird der Tag der Auferstehung des Herrn für dich zum wahren Pascha – als Befreiung von Kummer und Anfang des ewigen Lebens.“

Ehre und Dank sei dem Herrn, der uns gewürdigt hat, die Freude Seiner Auferstehung zu kosten! Unser Leben ist jetzt voller Sinn und Freude, da wir die Auferstehung Christi haben. Bewahren wir in unseren Herzen den Glauben an Christus, der das Menschengeschlecht durch Sich auferweckt und uns durch Sein Kreuz und die Auferstehung das Heil und die Freude des Sieges über den Tod geschenkt hat. Antworten wir auf die unaussprechliche Liebe des Herrn zu uns durch ein Leben nach Seinen Geboten, indem wir vor den Nächsten wie den Fernstehenden Zeugnis ablegen von Christus, dem Quell des Lebens und der Unsterblichkeit. Möge Gott uns alle, die wir das „Pascha Gottes, das heilbringende“ hier auf Erden feiern, würdigen, dass wir es mit unserem Herrn und Erlöser in seliger Ewigkeit feiern dürfen.

CHRISTUS IST AUFERSTANDEN! WAHRHAFT IST ER AUFERSTANDEN!

+TICHON,
Erzbischof von Rusa
Leiter der Diözese von Berlin und Deutschland

Berlin,
Pascha Christi
7. / 20. April 2025.