Ikone der Theotokos Economissa (Hausbauerin)

Ikone der Theotokos Economissa (Hausbauerin)

Die Ikone der Heiligen Jungfrau Maria, auf Griechisch „Ekonomissa“ oder auf Russisch „Hausbauerin“ genannt, befindet sich auf dem Heiligen Berg Athos in der Lavra des Heiligen Athanasius. Der Legende nach gründete der Athonitenälteste Athanasius im zehnten Jahrhundert das Kloster. Doch schon bald mussten alle Mönche das Kloster wegen großer Hungersnot verlassen. Der letzte, der das Kloster verließ, war Athanasius selbst. Kaum hatte er das Kloster verlassen, begegnete er einer Frau unter einem blauen Schleier. Der Älteste war überrascht, denn Frauen war es verboten, Athos zu betreten. Die Fremde fragte ihn, warum Athanasius das Kloster verlasse. Sie hörte sich die Antwort an und wunderte sich: “Nur das! Und für ein Stück Brot verlässt du dein Kloster! Komm zurück! Ich werde dir helfen, aber verlasse nicht deine Einsamkeit und verlasse nicht deinen Lorbeer.” Athanasius fragte die Wanderin, wer sie sei, dass sie so großzügig mit ihren Versprechen sei. „Ich bin die Mutter deines Herrn“, sagte sie. Der ungläubige Athanasius verlangte einen Beweis dafür, dass er tatsächlich die Königin des Himmels vor sich hatte. Die Jungfrau forderte ihn auf, mit einem Stab auf einen Stein zu schlagen und fügte hinzu, dass sie Economissa, d. h. die Haushälterin des Athanasiusklosters, sein würde. Der Mönch schlug den Stab an, und aus dem Felsen sprudelte eine Wasserquelle. Athanasius drehte sich um, um der Jungfrau Maria zu Füßen zu fallen, aber sie war verschwunden. Der Älteste kehrte in das Kloster zurück und fand die Vorratskammern mit allem, was er brauchte, gefüllt. Seitdem hat das Kloster nicht mehr die übliche Stelle eines Ökonomen, sondern nur noch einen stellvertretenden Ökonomen. Zum Gedenken an die Erscheinung der Mutter Gottes in der Lavra wurde eine Ikone der heiligen Jungfrau Maria gemalt. Und das Wasser der wundertätigen Quelle löscht noch immer den Durst der Pilger.