Johannes der Täufer ist der am meisten verehrte christliche Heilige nach der Jungfrau Maria. Jesus Christus sagte über ihn: “Von allen, die von Frauen geboren wurden, ist kein größerer (Prophet) aufgestanden als Johannes der Täufer” (Matthäus 11:11).

Johannes der Täufer lebte von etwa 6-2 v. Chr. bis 30 n. Chr. Der spätere große Prophet wurde in die Familie des rechtschaffenen Zacharias und der Elisabeth geboren. Mütterlicherseits war Johannes mit Jesus Christus verwandt und wurde sechs Monate früher geboren als er selbst.

Johannes war der letzte der vielen gerechten Propheten, die das Kommen des Messias voraussagten, der das Volk Israel erlösen würde. Johannes wird der Vorläufer und der Täufer genannt. Der Vorläufer, weil er vor Christus kam und dem Volk sein Kommen verkündete. Der Täufer, weil er den Erlöser im Jordan taufte.

Vor seiner Verkündigung lebte Johannes viele Jahre in der Wüste und bereitete sich durch Fasten und Gebet auf seinen Dienst vor. Er trug grobe Kleidung und aß nichts als Honig und Heuschrecken. Als er dreißig Jahre alt war, befahl ihm der Herr, aus der Wüste hinauszugehen und die Ankunft Christi zu verkünden.

Johannes kam an den Jordan, in dem die Juden traditionell die religiösen Waschungen vornahmen. Hier begann er, den Menschen von der Umkehr und der Taufe zur Vergebung der Sünden zu erzählen und taufte sie im Wasser. Es war nicht das Sakrament der Taufe, wie wir es heute kennen, aber es war sein Prototyp.

Die Menschen glaubten den Prophezeiungen von Johannes dem Täufer, und viele ließen sich im Jordan taufen. Dann kam eines Tages Jesus Christus selbst an das Flussufer. Der Heiland bat Johannes, ihn zu taufen. Der Prophet war sehr überrascht und sagte: “Ich muss mich von dir taufen lassen, und du kommst zu mir?” Aber Christus versicherte ihm, dass “es notwendig ist, damit wir alle Gerechtigkeit erfüllen”. Bei seiner Taufe “öffnete sich der Himmel, und der Heilige Geist kam leibhaftig wie eine Taube auf ihn herab, und eine Stimme aus dem Himmel sprach: ‘Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.'” (Lukas 3,21-22).

Die Taufe Christi war die Krönung der Predigt von Johannes dem Täufer. Er stand kurz vor dem Märtyrertod. König Herodes Antipas, der Sohn von König Herodes dem Großen (der nach der Geburt des Kindes befahl, alle Kinder von Bethlehem zu töten), ließ den Propheten ins Gefängnis werfen, weil er seine kriminelle Ehe mit Herodias anprangerte. Auf dem Geburtstagsfest tanzte Herodias’ Tochter Salome für Herodes, und als Belohnung für den Tanz stachelte ihre Mutter sie an, den König zu bitten, den Propheten zu töten. Johannes dem Täufer wurde der Kopf abgeschlagen, und Salome brachte ihn auf einem Tablett zu Herodias. Diesem Ereignis wird mit dem Fest der Enthauptung Johannes des Täufers gedacht.