Ikone der Mutter Gottes von Pochaiv (1675)

Ikone der Mutter Gottes von Pochaiv (1675)

Die Geschichte dieser wundertätigen Ikone der Muttergottes ist untrennbar mit dem Pochayiv-Kloster zu Ehren der Entschlafung der Allerheiligsten Mutter Gottes (Ukraine) verbunden. Auf dem Berg, auf dem sich heute die Pochayiv-Lavra befindet, ließen sich 1240 zwei Mönche nieder. Eines Tages ging einer von ihnen nach dem Gebet zum Gipfel des Berges und sah plötzlich die Mutter Gottes auf einem Felsen stehen, als wäre sie von Flammen umgeben. Er rief den anderen Mönch herbei, der ebenfalls das Wunder erleben durfte. Der dritte Zeuge der Erscheinung war der Hirte Johannes der Barfüßige. Als er das ungewöhnliche Licht auf dem Berg sah, stieg er hinauf und lobte zusammen mit den Mönchen Gott und seine reinste Mutter.

Nachdem die Erscheinung verschwunden war, blieb auf dem Felsen, auf dem die Muttergottes gestanden hatte, der Abdruck ihres rechten Fußes zurück. Dieser Abdruck ist bis heute erhalten geblieben und immer mit Wasser gefüllt, das auf wundersame Weise aus dem Stein austritt. Das Wasser im Fuß wird nicht weniger, obwohl zahlreiche Pilger ständig ihre Gefäße damit füllen, um von ihren Leiden geheilt zu werden.

Die Ikone der Mutter Gottes von Pochaiv selbst kam auf folgende Weise in das Kloster. Im Jahr 1559 besuchte Metropolit Neophyt von Konstantinopel auf seiner Reise durch Wolhynien die Adlige Anna Goyka, die auf dem Gut Orlya unweit von Pochaiv lebte. Als Segen hinterließ er ihr eine aus Konstantinopel mitgebrachte Ikone der Mutter Gottes. Bald bemerkte man, dass von der Ikone der Muttergottes von Pochaiv ein Leuchten ausging. Als 1597 Annas Bruder Philipp vor der Ikone geheilt wurde, übergab sie das Bildnis den Mönchen, die sich auf dem Berg Pochaiv niedergelassen hatten.

 

Nach einiger Zeit wurde auf dem Felsen eine Kirche zu Ehren der Entschlafung der Gottesmutter erbaut, die Teil des Klosterkomplexes wurde. Im Laufe seiner Geschichte erlebte das Kloster von Pochaiv viele Katastrophen: Es wurde von Lutheranern unterdrückt, von Türken angegriffen, fiel in die Hände der Unierten, aber dank der Fürsprache der Mutter Gottes wurden alle Widrigkeiten überwunden.

Auf den Kopien der wundertätigen Ikone der Heiligen Mutter Gottes von Pochaiv ist oft ein Stein mit dem Fußabdruck der Mutter Gottes abgebildet.