Karwoche

Karwoche

Karsamstag

Heute ist der Große Sabbat. Die Kirche nennt ihn den “gesegnetsten siebten Tag” überhaupt. In der kirchlichen Tradition ist der Sabbat ein Tag der Ruhe und Erholung. Er schließt die Woche ab und am Sonntag beginnt eine neue Woche. Am Großen Sabbat ruht Christus von seiner Arbeit zur Wiederherstellung der gefallenen Welt. Es ist der Tag, an dem das Wort Gottes, “durch das alles begann”, als toter Mensch im Grab liegt. Aber gleichzeitig rettet es die Welt und öffnet die Gräber.

Am Karsamstag erinnert sich die Kirche daran, dass Jesus Christus zwar leiblich im Grab lag, seine Seele aber in die Hölle hinabgestiegen ist. Dort verkündet er den Sieg über den Tod und holt die Seelen der Gerechten heraus, die im Glauben auf sein Kommen gewartet haben.

Am Karsamstag folgt der Liturgie traditionell die Segnung und Konsekration von Brot und Wein. Dieser Ritus erinnert an den alten frommen Brauch der Christen, in der Kirche auf Ostern zu warten. Da die Gläubigen in dieser Zeit streng fasteten, stärkte die Kirche ihre Kräfte mit dem gesegneten Brot und Wein.

Kurz vor zwölf Uhr beginnt der Mitternachtsgottesdienst. Am Ende dieses Gottesdienstes tragen die Priester das Grabtuch schweigend aus der Mitte des Tempels zum Altar. Es wird auf den Altar gelegt, wo es bis zum Fest der Himmelfahrt des Herrn verbleibt. Es symbolisiert die vierzig Tage, die Jesus Christus nach seiner Auferstehung von den Toten auf der Erde verbracht hat. Die Gläubigen warten ehrfürchtig auf den Einbruch der Mitternacht. Um zwölf Uhr beginnt der Gottesdienst des größten Festes, der Auferstehung unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus.

Diese Nacht ist voller Licht, eine Nacht, in der die Gläubigen die Worte des Engels aus dem Markusevangelium verkünden werden: “Er ist auferstanden; er ist nicht hier. Hier ist der Ort, wo er hingelegt wurde”.