Die Erhöhung des ehrlichen und lebensspendenden Kreuzes des Herrn ist der zwölfte Feiertag, also einer der zwölf bedeutendsten christlichen Feiertage. Nach den größten Ereignissen in der Geschichte der Menschheit – der Kreuzigung, dem Begräbnis, der Auferstehung und der Himmelfahrt Christi – ging das Hinrichtungsinstrument des Erretters verloren. 1970 zerstörten römische Truppen Jerusalem. An der Stelle von Golgatha und der Grabeshöhle wurden heidnische Tempel errichtet. Zu Beginn des vierten Jahrhunderts befahl Kaiser Konstantin der Große, Beweise für das irdische Leben des Erlösers zu finden. Seine Mutter, Königin Helena, machte sich auf die Suche nach ihm. Von besonderer Bedeutung für Konstantin war das Heilige Kreuz – ein Instrument der schändlichen Hinrichtung und gleichzeitig ein Symbol für die Erlösung der gesamten Menschheit. Der Legende nach hatte Konstantin vor einer wichtigen Schlacht eine Vision vom Kreuz. Er brachte sein Bild auf die Flaggen und Schilde der Soldaten und besiegte seine Feinde. Elena gelang es, den wahren Baum der Kreuzigung Christi zu entdecken. Sie gab auch den Befehl, mit dem Bau der Grabeskirche in Jerusalem zu beginnen. Seit dem vierten Jahrhundert begannen Christen, die Kreuzerhöhung zu feiern.

Die Geburt der seligen Jungfrau Maria ist eines der zwölf wichtigsten christlichen Feste. Die Ikone dieses Festes stellt keine Wunder dar. Ihre Helden sind eine junge Frau, die gerade ein Kind zur Welt gebracht hat, ihr stolzer und glücklicher Ehemann und ein kleines neugeborenes Mädchen. Das Kind wird von einer Hebamme und einer Magd gebadet. Auf den ersten Blick handelt es sich um eine ganz gewöhnliche, weltliche Geschichte. Das Wunderbare an ihr ist die Empfängnis des Mädchens. Ihre Eltern, Joachim und Anna, waren bereits sehr alte Menschen. Sie lebten rechtschaffen, haderten nicht mit dem Schicksal, sondern beteten nur zum Herrn um Hilfe und ihre Gebete wurden erhört. Eines Tages erschien den beiden Eheleuten ein Engel und sagte, Gott habe ihre Gebete erhört. Joachim und Anna würden Eltern einer Tochter werden, durch die der ganzen Welt das Heil zuteil werden würde. Neun Monate später wurde dem Paar ein kleines Mädchen geboren, das sie Maria nannten. Das Kind wurde zu einem wunderbaren Geschenk des Herrn an das Paar, das in seinem Leben das Gebot der Gottes- und Nächstenliebe erfüllen konnte. An diesem Tag erinnert sich die Kirche an den Gehorsam und die Liebe zum Herrn, die das Leben von Joachim und Anna durchdrangen. Denselben Gehorsam und dieselbe Liebe zeigte auch ihre Tochter Maria, die Mutter des Gottessohnes wurde. Die Gläubigen vertrauen auf diese Liebe der Mutter Gottes und wenden sich an sie mit dem Gebet: “Heilige Mutter Gottes, rette uns!”.





