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Die Beschneidung des Herrn

Am achten Tag nach seiner Geburt empfing unser Herr Jesus Christus nach dem alttestamentlichen Gesetz die Beschneidung, die für alle männlichen Säuglinge als Zeichen des Bundes Gottes mit dem Urvater Abraham und seinen Nachkommen eingeführt wurde (Gen 17,10-14; Lev 12,3).Bei diesem Ritus erhielt das göttliche Kind den Namen Jesus, den der Erzengel Gabriel am Tag der Verkündigung an die selige Jungfrau Maria verkündete (Lk. 1, 31-33; 2, 21).Nach der Auslegung der Kirchenväter hat der Herr, der Schöpfer des Gesetzes, die Beschneidung als Beispiel dafür akzeptiert, wie die Menschen die göttlichen Vorschriften strikt erfüllen sollten. Der Herr akzeptierte die Beschneidung, damit später niemand daran zweifeln konnte, dass er ein echter Mensch war und nicht der Träger eines Phantomfleisches, wie einige Häretiker (Doketisten) lehrten.Im Neuen Testament ging der Ritus der Beschneidung in das Sakrament der Taufe über, für das er ein Prototyp war (Kol 2,11-12).Belege für die Feier der Beschneidung des Herrn in der Ostkirche reichen bis ins vierte Jahrhundert zurück. Ein Kanon für das Fest wurde von dem Mönch Stephanus dem Erlöser verfasst (Komm. 28. Oktober). Zusammen mit der Beschneidung, die der Herr als Zeichen des Bundes Gottes mit den Menschen empfing, erhielt er auch den Namen Jesus (Retter) als Siegel seines Dienstes für das Heil der Welt (Mt. 1, 21; Mk. 16, 17; 9, 38-39; Lk. 10, 17; Apg. 3, 6, 16; Phlp. 2, 9-10).Diese beiden Ereignisse, die gleich zu Beginn des irdischen Lebens des Erlösers stattfanden, erinnern die Christen daran, dass sie in den Neuen Bund mit Gott eingetreten sind und durch die Beschneidung des Unbeschnittenen, die Entfernung des sündigen Leibes des Fleisches, die Beschneidung Christi, beschnitten wurden (Kol 2,11). Schon der Name Christ bezeugt den Eintritt in den Neuen Bund mit Gott.

Die Geburt unseres Herrn, Gottes und Erlösers Jesus Christus

Liebe Brüder und Schwestern, wir wünschen euch allen ein frohes Weihnachtsfest!

An diesem hellen Feiertag wünschen wir Frieden und Ruhe in jedem Haus, Freundlichkeit, gegenseitiges Verständnis, Wohlstand, Liebe, Glück, geistige Ausgeglichenheit, Erfolg in allen Unternehmungen, mehr Freude, gute Gesundheit und allen Segen! Mögen sich alle Erwartungen erfüllen und die sehnlichsten Träume in Erfüllung gehen!

 

 

Der Weihnachtstag ist einer der zwölf großen christlichen Feiertage, die in der slawischen Tradition als die Zwölf Großen Feiertage bezeichnet werden.

Es ist bekannt, dass der Erlöser der Welt nicht in Wärme und Behaglichkeit geboren wurde, sondern am Rande von Bethlehem, in einer Höhle, wo das Vieh während eines Gewitters Schutz fand. Das Matthäus-Evangelium berichtet, wie die Heiligen Drei Könige aus dem Osten kamen, um das Kind anzubeten. Diese heidnischen Priester, Sterndeuter und Wahrsager sahen einen außergewöhnlichen neuen Stern am Himmel leuchten. Sie gingen zu ihm und erkannten, dass er die Geburt eines noch nie dagewesenen Menschen ankündigte. Die Weisen aus dem Morgenland, die den Sternen dienten, gingen hin, um die Sonne der Wahrheit zu verehren. Sie hatten ein Leben lang nach der Wahrheit gesucht und wurden für ihre Beharrlichkeit belohnt. Wir wissen nicht, ob sie aus demselben Land oder aus verschiedenen Teilen der Welt kamen. Aber ihre Pilgerreise bedeutete eines: Der Heiland kam nicht zu einem einzigen Volk, sondern zur ganzen Welt. Der Stern führte die Heiligen Drei Könige direkt zur Höhle des Gotteskindes. Sie brachten ihm ihre Gaben: Gold als Zeichen des Königtums, Weihrauch als Symbol des Priestertums und den würzigen Weihrauch Smyrna oder Myrrhe, mit dem sie auch die Leichen der Verstorbenen salbten. Auf diese Weise verkünden sie das Wirken Christi, sein Martyrium und seinen Triumph durch die Auferstehung. Eine Legende besagt, dass die Heiligen Drei Könige später vom Apostel Thomas die Taufe empfingen und selbst zu Verkündern der Frohen Botschaft wurden.

Weihnachtsbotschaft
des Erzbischofs Tichon von Rusa,
Vorstehers der Diözese von Berlin und Deutschland,
an den Klerus, die Mönche und Nonnen und die Laien

Geliebte Väter!
verehrte Mönche und Nonnen, liebe Brüder und Schwestern!

Ich beglückwünsche euch alle zum großen Fest! Heute ist unser Denken ausgerichtet auf Bethlehem, wo sich die Geburt Christi vollzog. Über dieses Ereignis wird viel gesprochen, aber mehr über seine äußere Seite. Von der Erscheinung Gottes im Fleische (1. Tim 3,16), von Seinem Kleinwerden aus Liebe zum Menschengeschlecht zu hören, ist selten geworden. Man erzählt von den Volksbräuchen, der Küche, der Dekoration des Hauses. Das Bild des Festes wird geprägt von den Weihnachtsbäumen und den Lichtern. Das Fernsehen wirbt für irgendeine „Weihnachtsstimmung“, irgendein „Wunder“, das alle Probleme löst und Glück bringt. Aber die Großartigkeit der Geburt Christi hat nichts gemeinsam mit all dem. Die Geburt Chisti ist ein außerordentliches und großes Ereignis, das es seit Anbeginn der Existenz der Welt nicht gegeben hatte und dass sich nie ein zweites Mal wiederholen wird. Nach der Geburt Christi strebt alles in der Geschichte entweder hin zu Ihm oder entfernt sich von Ihm.

Dem wundersamen Ereignis gingen mehrere Jahrtausende der Vorbereitung voraus. Nachdem die Morgendämmerung der Menschheitsgeschichte durch den Sündenfall verdunkelt worden war, gab Gott, als Er Adam und Eva, die gegen Sein Gebot gesündigt hatten, aus dem Paradies entfernte, die Verheißung, dass die Zeit kommen werde, in der „der Same des Weibes den Kopf der Schlange zertritt“ (Gen 3,15) und der Erretter kommen wird. Von der Geburt des Erlösers verkündeten die alttestamentlichen Propheten voraus. Diese Prophezeiungen waren klar und bestimmt. Sie gaben den Menschen die Möglichkeit, in vollem Maße zu wissen, wer genau geboren werden sollte, wo, von wem und unter welchen Umständen (Micha 5,2; Bar 3,36; 38; Jes 7,14). Alle waren in Erwartung. Schließlich, „als die Fülle der Zeit gekommen war“, sagt der heilige Bischof Leo von Rom in seinem Wort über die Geburt Christi, „nahm der Sohn Gottes die menschliche Natur an, um uns mit dem Schöpfer zu versöhnen und den Erfinder des Todes auch durch den Tod zu besiegen. Der Allmächtige Herr tritt gegen den schärfsten Feind an, nicht in Seiner Majestät, sondern in unserer demütigen Gestalt… (Phil 2,7)“.

Warum, so mögen sich einige fragen, musste Gott bei all Seiner Macht Mensch werden, um als Person in die Geschichte des Menschengeschlechts einzutreten? Die Antwort ist eindeutig: um zu wissen, wie der Mensch im Fleisch lebt, um ihn vom ewigen Tod zu erlösen und in den Himmel zu erheben. „Zu diesem Zweck hat der Erlöser alle Versuchungen außer der Sünde ertragen“, sagt der selige Hieronymus, „damit er Mitleid und Erbarmen mit unseren Schwächen habe und aus Erfahrung wisse, welche Mühen die Sterblichen im Fleisch ertragen“. Der heilige Bischof Gregorios von Nyssa fügt hinzu, dass „Christus dazu geboren ward, um das ganze verunreinigte menschliche Leben zu reinigen und zu heiligen vom Anfang bis zum Ende. Das wäre unmöglich, wenn Er nicht durch die Geburt das Dasein erhalten und es nicht durch den Tod beendet hätte“.

Welches Gut könnte höher sein? Welche Gabe könnte für uns kostbarer sein? Denkt nur daran, was dieses Geschenk den Herrn selbst kostete? Er wurde im Fleisch geboren, um das ganze Leben auf Erden, den Weg der äußersten Erniedrigung und der Leiden zu gehen, das ganze Leben lang das Kreuz zu tragen und schließlich daran zu sterben (vgl. 2 Kor 5,21; Phil 2,7). Nach den Worten der heiligen Väter „ist Christus nicht dazu auf der Erde geboren, um zu leben. Er, der Seiende, brauchte dafür keine irdische Geburt. Er wird dazu geboren, um zu sterben, um in den Hades hinabzusteigen und ‚sein Volk von seinen Sünden zu erlösen’ (Mt 1,21).“ Wo, wem und wann ist die Liebe Gottes in einem so außerordentlichen Maße erschienen wie sie uns jetzt offenbart wurde?

Was sollen wir dem Herrn, unserem Gott, für die Liebe wiedergeben, die uns im Geheimnis Seiner Menschwerdung offenbart wurde? Alle Liebe fordert Gegenliebe, und die unendliche Liebe Gottes verlangt von uns die gleiche grenzenlose Liebe zu Gott. „Wenn ihr mich liebt“, sagte der Heiland Christus, „dann haltet meine Gebote“ (Jo 14,15). Beweisen wir unsere Liebe zu Gott durch die Erfüllung Seiner heiligen Gebote. Indem er sie erfüllt, wird der Mensch mit Gott vereinigt und bleibt in Seiner Liebe. Danken wir dem jetzt Geborenen für Seine Liebe zu uns und die Befreiung von Sünde und ewigem Tod, und freuen wir uns geistlich. Mögen all unsere Gedanken in diesen heiligen Tagen mit nichts anderem beschäftigt sein als mit der Betrachtung des Geheimnisses der Menschwerdung Gottes und dessen, was der Herr Jesus Christus für uns getan hat. Er ist zu allen Menschen gekommen, damit jeder einen Platz für Ihn habe, und um allen das Heil und das ewige Leben zu schenken.

+TICHON
Erzbischof Tichon von Rusa,
Vorsteher der Diözese von Berlin und Deutschland

Christgeburt
25. Dezember / 7. Januar 2024
Berlin

 

   

  

Der heilige Petrus von Moskau, Metropolit von Kiew und ganz Russland, Wundertäter

Der heilige Metropolit Petrus lebte an der Wende vom dreizehnten zum vierzehnten Jahrhundert. Er wurde in Wolhynien geboren, trat früh in ein Kloster ein und wurde Mönch. Das Kloster, das er in seiner Heimat gründete, wurde schnell berühmt. Zu dieser Zeit weihte nur der Patriarch von Konstantinopel den Metropoliten – den Primas der russisch-orthodoxen Kirche. Im Jahr eintausenddreihundertachtundachtzig ernannte Patriarch Athanasius den Heiligen Petrus zum russischen Metropoliten. Zu den wichtigsten Handlungen des Heiligen gehörte die Verlegung der Metropolitenkathedra von Wladimir nach Moskau. Er bemühte sich, die rivalisierenden russischen Fürsten vor einem gemeinsamen Feind zu vereinen. Metropolit Peter sagte prophetisch die Befreiung vom Tatarenjoch voraus. Auch zweifelte er nicht am künftigen Aufstieg Moskaus zum Zentrum von ganz Russland. Der heilige Petrus von Moskau starb am 21. Dezember 1326.